Studien- und Pilgerreise ins Heilige Land

15. Nov. 2017 | Kurz berichtet

„Auf, durchziehe das Land in seiner Länge und Breite…“ (Gen 13,17)


Studien- und Pilgerreise des Fachbereiches Theologie der KatHO in Kooperation mit dem Pauluskolleg Paderborn


In der Zeit vom 3. bis 15. September 2017 begaben sich 31 Studierende des Fachbereichs Theologie, sowie dreizehn ehemalige Studierende und Gäste unter der Reiseleitung von Prof.in Dr. Christiane Koch, Direktorin Benedetta Michelini und Pastor Stefan Tausch auf biblische Spuren ins Heilige Land. In den ersten fünf Tagen stand Jerusalem auf dem Programm, daran schloss sich eine Woche am See Genesareth mit unterschiedlichen Zielen. Zwischen diesen beiden örtlichen Schwerpunkten lag der Sabbat, der – entsprechend der jüdischen Tradition – als Tag des Innehaltens und der Ruhe begangen wurde. Im Laufe des vorausgehenden Sommersemesters hatten vorwiegend für die teilnehmenden Studierenden, aber auch für alle interessierten Mitreisenden, vorbereitende Vorlesungen und Referate an der KatHO stattgefunden. Somit wurde der Charakter der Studien- und Pilgerreise im Vorfeld bereits erfahrbar.


Vor Ort wurde die Gruppe durch einen erprobten Busfahrer sowie eine israelische Reiseführerin durch die Tage begleitet. Mit den Besuchen des Ölbergs, der Grabes- und Auferstehungskirche, des Tempelbergs sowie des christlichen Sion folgte in Jerusalem ein Höhepunkt dem anderen. Ein besonderes Erlebnis bildete sicherlich auch die Begegnung mit einem palästinensischen Christen auf den Hirtenfeldern vor und dann auch in Bethlehem. Sehr persönlich erzählte er von seinen Erfahrungen und den Lebensbedingungen in diesem so umstrittenen und bekämpften Land und gleichzeitig sprach er von seiner tiefen Überzeugung und Hoffnung, dass Frieden möglich sein wird, wenn Menschen sich ihre Hände reichen und diese nicht zum Kampf ausstrecken. Der Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem rief den Reisenden sehr eindrücklich in Erinnerung, dass die Gräueltaten der Vergangenheit für die Gegenwart und die Zukunft ein starkes Zeichen sind, dass Menschen sich in Toleranz und Respekt gegenüber Andersgläubigen einüben. Die Wanderung zu einem Wasserfall in der Wüstenoase En Gedi und die anschließende Besichtigung der imponierenden Festung Masada hinterließen einen bleibenden Eindruck der Wüste.


Auf der Fahrt zum See Genesareth gedachte die Gruppe an der Taufstelle Jesu am Jordan ihrer eigenen Taufe. Dort war Zeit, die Zusage Gottes: „Du bist meine geliebte Tochter/mein geliebter Sohn“, neu zu hören und zu verinnerlichen. Überhaupt begann jeder Tag mit einem geistlichen Impuls, der auf den Tag und die zu besichtigenden Orte einstimmte. Somit wurde klar, dass der Blick und die Perspektive des Unterwegsseins im Heiligen Land nicht rein informativ-kulturell waren, sondern immer auch vom Glauben durchdrungen. Die Nähe zum Wasser und die spürbare Hitze am See ließen die Teilnehmenden erfahren, was für eine Bedeutung dieses hohe Gut im Heiligen Land hat. Am See, am Wasserfall in Cäsarea Philippi oder im Naturreservat Dan boten Zeiten des Schweigens die Möglichkeit, der eigenen Christusbeziehung auf die Spur zu kommen, u.a. in Erinnerung an das biblische Wort: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“.


An den meisten Besichtigungsorten gab es inhaltliche Hinführungen durch Referate von Studierenden sowie durch Erklärungen der Reiseführerin und der Reiseleitung. Ergänzt durch die Lektüre biblischer Texte entstand so ein abgerundeter Eindruck, der zur Erweiterung des biblischen Wissens und zur neuen Sichtweise biblischer Zusammenhänge führte.


Sehr erfreulich war auch der Besuch im „Gordon Academic College of Education“ in Haifa. In einem kulturell und religiös vielfältig geprägten Kontext werden hier neue, zukunftsweisende pädgagogische Konzepte entwickelt und erprobt. Der herzliche Empfang durch den Rektor und etliche ProfessorInnen und die offene Begegnung lassen eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Gordon Academic College und der KatHO NRW im Rahmen des geplanten Erasmus-Projektes erwarten.


Unvergesslich bleiben wohl für alle insbesondere auch die Eucharistiefeiern an besonderen Orten: in der Grabeskirche, im Garten der Borromäerinnen in Jerusalem, auf dem Berg der Seligpreisungen und am Berg Tabor oder auch im Garten des Kibbuz und Gästehauses Nof Ginosar. Durch den lebendigen Gesang, in Schriftgesprächen oder auch in Zeiten der Stille fand der Dank für die geschenkten Tage darin besonderen Ausdruck.

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