Seit dem Jahr 1971 werden angehende Gemeinde- und Pastoralreferent/innen in Paderborn ausgebildet. In dieser Zeit wirkte Studienrat Ulrich Wagener als Leiter des vom Erzbistum Paderborn im Jahre 1968 ins Leben gerufenen Instituts für Religionspädagogik an der Leostraße 7, das gleichzeitig ein Internatsbetrieb für die Studierenden beherbergte. Dieses Institut wurde 1971 mit der Gründung der Katholischen Fachhochschule NRW aufgelöst. Am Aufbau des dort neu errichteten Fachbereichs Theologie wirkte Studienrat Wagener maßgeblich mit. Ihm war es ein großes Anliegen, dass die Studierenden weiterhin zusammen wohnten, weshalb er sich beim Generalvikariat dafür einsetzte. Die Studierenden zogen daraufhin in die oberen Etagen des Priesterseminars. Als in den 80er Jahren die Zahl der Priesteramtskandidaten wieder wuchs, zog das Pauluskolleg, so hieß mittlerweile das neue Wohnheim, in das Josephshaus am Busdorfwall 3 ein. Ende des letzten Jahrtausends wurden die Räumlichkeiten dort zu eng, sodass das Erzbistum das Altenzentrum St. Veronika an der Husener Straße 43 kaufte und es sanierte. Im Oktober 2001 konnte das Gebäude vom Pauluskolleg bezogen werden.
Zurzeit wohnen Studierende aus den (Erz-)Bistümern Aachen, Berlin, Dresden-Meißen, Essen, Fulda, Hamburg, Hildesheim, Köln, Magdeburg, Münster, Osnabrück und Paderborn im Pauluskolleg. Zur Hausleitung gehören Direktorin Benedetta Michelini, Referentin für Theologie, Öffentlichkeitsarbeit und Soziales Gemeindereferentin Anna Mühlberger und Spiritual Dr. Andreas Rohde. Schwerpunkte der Ausbildung im Pauluskolleg sind die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der Gemeinschaftsfähigkeit sowie die Formung der eigenen Spiritualität.
Am Abend des 10. Oktobers, dem 45. Geburtstag des Pauluskollegs, zelebrierte Domkapitular Msgr. Andreas Kurte die Hl. Messe in der Kapelle des Pauluskollegs. In seiner Predigt ging er auf den Auftrag des Pauluskollegs ein und unterstrich diesen mit vier Gedanken. Für Menschen, die sich auf einen pastoralen Dienst vorbereiten, sei die Beschäftigung mit der eigenen Person, den eigenen Schwächen und Stärken, der eigenen Gottesbeziehung sowie der Fähigkeit, in einem Team zusammenzuarbeiten von entscheidender Bedeutung. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Fächern der Theologie an der KatHO sei das Leben im Pauluskolleg ein unverzichtbarer Bestandteil in der Formung des pastoralen Personals. Auch brachte er seine Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass die jungen Menschen besonders in diesen Zeiten des Wandels in Kirche und Gesellschaft sich bewusst dafür entscheiden, in den pastoralen Dienst zu gehen und so als „Handlanger Jesu Christi“ und im Dienst an den Menschen tätig zu werden. . Den Studierenden wünschte er gutes Gelingen im neu gestarteten Semester und dem Haus weiterhin ein segensreiches Wirken. Nach dem Abendessen im Speisesaal gratulierten Studierendenpfarrer Petrat und Referentin Kornalewski von der KHG Paderborn, sowie Dekan Prof. Dr. Sander vom Fachbereich Theologie an der KatHO Paderborn dem Pauluskolleg zum Geburtstag und brachten ihre Freude über die gemeinsame Kooperation zum Ausdruck. Der Abend fand seine Fortsetzung im Pub.